Während bis vor kurzem die gesellschaftliche Bedeutung des Internet sehr umstritten war ist hier in wenigen Jahren ein
Prozess in Gang gekommen, der mittlerweile die Gesellschaft anerkanntermaßen stark beeinflusst. Sekundenschneller
Kommunikationsaustausch in den digitalen Medien führt zu einem neuen Empfinden von Raum und Zeit, dessen kulturelle
Auswirkung nicht absehbar ist.
Als Raum für eigenständige künstlerische Ausdrucksformen steht das Internet immer noch am Anfang dieser Entwicklung,
und es muss seine Bedeutung innerhalb des Kunstbetriebs erst unter Beweis stellen. Das Museumsprojekt
"Continental Shift" mit seinen zentralen Themen "Kommunikation" und "Bewegung" bietet sich hierzu als
Experimentierfeld an. Ziel ist, im Netz ein virtuelles Gegenstück zu den realen Ausstellungsaktivitäten zu
schaffen. Das Konzept für den Internetbereich beschränkt sich daher nicht allein auf die Erstellung eines
virtuellen Ausstellungskatalogs, sondern es versteht das Internet als erweiterte Ausstellungsfläche mit dem
Potential einer ganz eigenen Dynamik. Neben der Präsentation ihrer Ausstellungsbeiträge können die Künstler
aktuelle Statements, eigenständig Werke und Reaktionen ins Netz stellen. So bleibt der Wirkungsbereich von
"Continental Shift" nicht auf die realen Ausstellungssorte begrenzt, sondern die Ausstellung kann
weltweit "besucht" werden.
Nicht zuletzt ist die Erweiterung der Kommunikationsstruktur der beteiligten Museen in der Euregio
Maas-Rhein ein Ziel der Internet-Aktivitäten von "Continental Shift". Während des gesamten
Projektzeitraums wird eine Netzwerkstruktur zwischen den vier Museen in Aachen, Maastricht, Heerlen
und Lüttich aufgebaut. Dieses Netzwerk soll auch nach der Ausstellung selbständiger, fester und
dauerhafter Bestandteil der Kommunikation zwischen den Museen, Künstlern und Kulturschaffenden in der Euregio sein.