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Der Begriff der Leere (sunyata) des Mönches Nagarjuna (ca. 200 n. Chr.) und des späteren Zen-Buddhismus nimmt eine
Leitfunktion in der Entwicklung der asiatischen Kunst ein. Sunyata bezeichnet das einzig Beständige, Wesenhafte und
Absolute, die wahre Buddha-Natur. Wenngleich schwierig auszumachen, so sind für die zeitgenössische Kunst in Japan und
Korea die massenmedialen Kommunikationsmittel und -technologien wie der Walkman, die Chiptechnologie und die
Unterhaltungselektronik ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Zu den Themen der ausgewählten Künstler zählen
der Dialog, der Diskurs, die Sprache, die Visuelle Kommunikation, das Netzwerk, das Ephemere, der Öffentliche
Raum, aber auch die Ernährung, das Geschlecht, die Dienstleistung sowie der gesamte Kunstkontext und die
spezielle Richtung "Neokonzept": So arbeitet Chiharu Shiota (Japan, Berlin) im Bereich
Netzwerk-Installation-Performance, Tazro Niscino (Japan, Köln) mit interaktiven Installationen - er plant
für die Dauer der Ausstellung einen mietbaren Hotelcontainer vor dem Aachener Stadttheater -, Sushan
Kinoshita (Japan/Deutschland, Maastricht) im reflektiert-inszenierten Gebrauch von flüchtigen Alltagserfahrungen.
Die Arbeiten von Koo Jeong-a (Korea, Paris) lassen sich als subtil nüchtern und
ortsbezogen meditativ
beschreiben. Chino Otsuka (Japan, London) beschäftigt sich in ihren Fotografien
mit weiblichen Rollenklischees -
geplant ist auch die Übersetzung ihrer in Japan ungemein populären autobiographischen Bücher.
Tsuyoshi Ozawa (Japan, Tokio) arbeitet bei seiner "New Nasubi Gallery" vorwiegend mit anderen Künstlern.
Der in Kassel lebende Kazuo Katase (Japan, Kassel) wird eine Rauminstallation erstellen, die er in
London 1999 realisierte: hier kommen neben dem Thema "Leere auch "Heimat", "Identität" und "Atmosphäre"
in stiller Konzentration zum Ausdruck.
Ein Teil der Künstler lotet bekannte Positionen im Verhältnis zur oder im Dialog mit der westlichen Kunst
aus. Künstler wie der in Neuseeland lebende Peter Robinson (Neuseeland, Kassel; Installation) lassen sich
gar nicht auf eine Gegenüberstellung Ost-West oder Nord-Süd ein, sondern öffnen ihren Blick in mehrer
Richtungen. Auch Koo Jeong-a, Paris, - sieht den eigenen Standpunkt als Nicht-Ort.
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